Fast Food entspricht dem Zeitgeist: Es kann flink zubereitet und rasch konsumiert werden. Dennoch hat es einen schlechten Ruf, gemäß der Überlegung, es sei eben nur „fast“ etwas Essbares. Fast Food ist ungesund und umweltbelastend. Wie man das schnelle Essen positiv für sich nutzen kann, stellt der Fernsehkoch und Diätexperte Wolfgang Link in seinem Buch „Abnehmen mit Fastfood“ dar. Wir sprachen mit ihm darüber.
DISGUSTING FOOD MUSEUM BERLIN: Bei Pommes und Burgern hört bei vielen Ernährungsbewussten der Spaß auf. Man bekommt den Eindruck, dass einem mit dem Ekelvorwurf Fast Food madig gemacht werden soll. Ist Fast Food besser als gedacht?
Wolfgang Link: Fast Food kann gesund sein. Aber: Das Risiko ist hoch, dass dabei viele unnötige Kalorien in Form von Süßigkeiten oder anderen kohlenhydrat- und fettreichen Snacks wie zum Beispiel Käsebrötchen aufgenommen werden. Wenn Sie kohlenhydratreiche Lebensmittel verzehren wollen, empfiehlt es sich immer, die Vollkornvariante wie Vollkornreis, -nudeln, -brot und -brötchen zu bevorzugen. Es kommt aber nicht nur auf die Qualität der Kohlenhydrate an, auch die täglich verzehrte Gesamtkohlenhydratmenge ist von entscheidender Bedeutung. Da Kohlenhydrate nur sehr begrenzt in Form von Glykogen in den Muskeln und in der Leber gespeichert werden können, werden überschüssige Kohlenhydrate in eine andere Speicherform, und zwar in Fett, umgewandelt. Wenn man dies und anderen Prozesse im Körper bedenkt, kann man auch gute alternative Fast-Food-Gerichte finden.
DFM Berlin: Kann man ohne Reue Fast Food genießen, wenn man gleichzeitig an schlechte Tierhaltung, an Tiertransporte oder abgeholzte Wälder für Weideflächen denken muss?
Wolfgang Link: Leider kommt das Fleisch, welches bei den meisten Fast-Food-Gerichten verwendet wird, aus der Massentierhaltung. Das qualitativ minderwertige Futter und die mangelnde Bewegung der Tiere spiegeln sich im Fettprofil des Fleisches wider. In Junkfood sind viele entzündungsfördernde Bestandteile enthalten, und die machen das darin enthaltende Fett noch gefährlicher für unseren Organismus. Daher empfehle ich, wie in meinem Buch beschrieben, einfache und schnelle wie leckere Fast-Food-Rezepte zu Hause nachzukochen. Beim Einkauf der Lebensmittel ist natürlich auf Qualität und Herkunft zu achten.
DFM Berlin: Auf welche Form von Fast Food möchten Sie nur ungern verzichten? Und welche Mengen davon konsumieren Sie pro Woche?
Wolfgang Link: Fast Food, was übersetzt „schnelles Essen“ heißt, strotzt bekanntermaßen nicht gerade vor Nährstoffen. Aber ein- bis zweimal die Woche kann man getrost ein Fast-Food-Gericht zu sich nehmen. Wenn man eben die Anregungen aus meinem Buch beherzigt. Ich persönlich Esse sehr gern Burger, ersetze die Weizenmehl-Buns [Brötchen] allerdings durch andere Zutaten wie Champignons, große Tomatenscheiben oder Auberginen.
Wir danken für das Gespräch!
Die Fragen stellte Dr. Martin A. Völker.
Abnehmen mit Fastfood
Kneipp Verlag in Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG, Wien 2020
Softcover, 144 S.
23,00 €
ISBN: 978-3-7088-0788-1